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Ist da jemand?

 

 

Ich traf dich auf meiner ersten Reise allein. In einem Zugabteil im Zug von Lagos nach Lissabon. Du fragtest mich nett ob du dich zu mir setzten darfst.

 

 

Was dann kam, war einfach nur magisch. Ohne dass wir uns kannten, erzähltest du mir deine ganze Lebensgeschichte.  Ich war zutiefst berührt und merke da schon ein kleines Stechen in meinem Herzen. Bei allem was dir wieder fahren war, warst du so positiv. Dein selbst erschaffenes Lebensmotto: „Mache dir jeden Tag positive Gedanken und alles Positive wird auf dich zurückkommen.“ Ich übe mich seitdem jeden Tag darin – es funktioniert! 

 

 

„Jenny what moves you?“, er blickt mich neugierig an. Ich erstarre innerlich, fühle aber eine gewisse Vertrautheit und es sprudelt fast aus mich heraus. Ich erzähle ihm von meinen Träumen Yogalehrerin zu werden und was Yoga in mir schon alles bewegt hat, aber ich mich immer noch nicht ganz angekommen fühle. Und dass dies auch meine ganzen Leben widerspiegelt. Die ganzen geheimen Ängste, die man mit sich rum trägt und dass einen oft der Mut fehlt seinem Herzen zu folgen. Man lieber wieder in sein Schneckenhaus zurück kriecht und die Mauern immer größer werden, um ja nicht wieder verletzt zu werden. Etwas über mich selbst erschrocken, starre ich ihm an und fühle mich auf einmal frei. Er schmunzelt mich an und sagt mit ruhiger Stimme „The best way to understand life, is to see and to speak with your heart.“. „And Jenny, you have a great and pure one, trust it.“ 

 

 

Wie aus einem Traum erwacht, werde ich vom Stoppen des Zuges aus seinen Worten gerissen. „My journey ends here, Jenny“, sein Blick ruhig auf mir. „Have a nice life and take this chance.“. Ehe ich realisiere was passiert, ist der alte Mann verschwunden, so unerwartet und magisch wie er gekommen war. Ich fühle mich lebendig.

 

 

Nachdem ich aus Lissabon zurückgekommen war, habe ich tatsächlich Dinge getan, die ich nie für möglich gehalten habe. ich habe meinen Job gekündigt, der mich unglücklich gemacht hat. Er sagte mir, dass ich mich von Dingen trennen soll, die mein Herz schwer machen. „Done!“ Um hier keine Missverständnisse aufzurufen, ich bin kein Fan einfach alles hinzuwerfen, dieser Weg war steinig und schwer. Ich musste jeden Tag eine Maske tragen, die hat nur zu sehr gedrückt und ich musste sie ablegen.